VfB dreht nach dem Wechsel auf

Die Frage, wie wohl die Hohenleipischer die Niederlage der Vorwoche verarbeitet haben, beantwortete die VfB-Elf am Ende recht eindrucksvoll und sicherte sich mit einer deutlichen Steigerung nach der Pause den ersten Heim-Dreier der Saison mit einem Doppelschlag nach zwischenzeitlichem Rückstand.

Die Gäste waren vom Anpfiff weg präsenter auf dem Platz, bestimmten das Geschehen, wobei sie allerdings von der merklichen Verunsicherung der Platzherren, die nach einer halben Stunde auch schon zweimal wegen Verletzungen wechseln mussten, profitierten. Torschüsse und Strafraumszenen blieben in den ersten 45 Minuten echte Mangelware. Der FV-Keeper hatte bis auf eine Szene gegen Benito Teinze (38.) bis zum Wechsel nichts zu tun und Robert Liebe im VfB-Tor reagierte bei zwei Erkneraner Möglichkeiten ganz stark, wobei die Gastgeber den Ball jeweils in der gefährlichen Zone vertändelt hatten und die Gäste-Chancen so quasi auflegten. Erst lenkte Liebe den Schuss von Ricky Ziegler um den Pfosten (35.) und fünf Minuten später faustete er die Kugel über die Querlatte. Das Ergebnis schien aus Sicht der Hohenleipischer noch das Beste der ersten Hälfte.

Mit Wiederbeginn lieferten die Platzherren ein gänzlich anders Bild ab, eroberten Bälle, ließen die Kugel phasenweise laufen und waren spätestens nach gut einer Stunde das bessere Team, gleich wenn Erkners Florian Fleck noch Tormann Liebe geprüft hatte (55.). Umso ärgerlicher war für die Gastgeber die 68. Spielminute, als die Randberliner durch Fleck recht einfach zur Führung kamen. Angriff über links, Flanke und Tor.

Wer nun dachte, dass die Heim-Elf mehr ins Hintertreffen gerät, sah sich komplett getäuscht. Mit Leidenschaft, Kampf und auch spielerischer Steigerung stemmte sie sich nicht nur dagegen, sondern übernahm zusehends die Spielkontrolle. Der Ausgleich (77.) – Julian Nemitz wuchtete per Kopf einen Eckball in die Maschen – brachte einen neuen Motivationsschub und nur eine Minute später zirkelte Paul Werner von der Strafraumgrenze den Ball genau neben den linken Pfosten und ließ dem Keeper so keine Chance. Ergebnis gedreht und fortan waren die Einheimischen bis zum Abpfiff obenauf, wobei ihnen der Spielverlauf natürlich entgegenkam, sie in dieser Schlussphase aber auch in keinerlei Bedrängnis mehr kamen.

Mit ihrer deutlichen Steigerung im zweiten Abschnitt verdienten sich die VfB-Kicker den schwer erkämpften Sieg gegen Erkner. (ft)

VfB: Liebe, Heiner, Böhme, Matthäus, Streubel (GK, 67. Jentzsch), Schüler (30. Nemitz), Walter (GK), Roigk (13. Pospischil), Rink, Werner, Teinze (46. Vogt).
FV: Schlausch, Schulz, Friedrich (GK), Reichelt, Almaliji (46. Rothaug, GK), Busse, Ziegler, Traue, Fleck, Ziegler, Ebert (67. Schulz)
Tore: 0:1 Fleck (68.), 1:1 Nemitz (77.), 2:1 Werner (78.)
Schiedsrichter: Peter Wickfeld (Annahütte),   
Zuschauer: 130