Landesliga-Süd: Eine am Ende unnötige und bittere Niederlage mussten die Hohenleipischer im Nachholspiel quittieren. Schon nach einer Viertelstunde etwas unglücklich in Unterzahl geraten, kämpfte sich die VfB-Elf nach eigener Führung zweimal stark zurück, leistete sich aber in der Defensive einige individuelle Fehler, die die Gäste nutzen konnten und ihren ersten Dreier des Jahres schafften. Vor großer Kulisse lieferten die Platzherren eine vor allem kämpferisch gute Partie und konnte sich für den hohen Aufwand auch nicht mit einem Teilerfolg, der drei Minuten vor Schluss so nahe und verdient war, belohnen.

Die Einheimischen gingen durch einen satten Schuss von Kevin Schüler, der ein starkes Zuspiel von David Walter aufnahm, früh in Führung (8.), ließ den Ball laufen und verteidigte gut. Nach einer knappen Viertelstunde folgte eine zumindest spielbeeinflussende Szene.

David Otto wollte für seinen geschlagenen Keeper retten und streckte reflexartig die Hand hoch. Klare Sache mit Roter Karte und Strafstoß, der zum 1:1 (14.) führte. Doppelt bitter, denn der Ball wäre auch so reingegangen und die Gastgeber hätten so zu elft weitermachen können. Aber von außen ist man immer schlauer.

In der Folge machten die Gäste ordentlich Druck, wollten die Umstellphase ausnutzen und ihr lautstark dirigierender Abwehrchef Ullmann – mit ein paar Spielen Regionalligaerfahrung – trieb seine Spieler immer wieder an. Nach einer halben Stunde hatten sich die Platzherren berappelt, kamen auch offensiv durch Paul Werners Direktschuss zum Zug, kassierten aber dennoch das 1:2 (37.). Dabei war der Ball im Grunde geklärt und somit war die Szene beinahe typisch für die anderen Gegentore.

Die Hohenleipischer ließen sich aber keineswegs hängen und zeigten mit dem Ausgleich eine starke Reaktion. Julian Nemitz verwertete einen Schüler-Freistoß (41.) und belohnte den bisherigen Einsatz der VfB-Mannschaft. In der Nachspielzeit dann der nächste Rückschlag für den Gastgeber. Inkonsequent verteidigt, individueller Fehler – 2:3 (45. +2).

Mit Wiederbeginn gab es beiderseits eine aufregende Szene vor dem Tor, es blieb aber beim 2:3. Nach einer Stunde sollte die numerische Überlegenheit des FSV II nach einem Brutalo-Foul von Granitza mit Sohle voraus von hinten an das Schienbein an Paul Werner eigentlich zu Ende sein, aber der unsichere Schiedsrichter, der sich permanent von den Assistenten Hinweise, Lob usw. auf die Ohren geben ließ, oder lassen musste (?), verwarnte den Sünder lediglich. Im nächsten Moment wurde dieser auch prompt ausgewechselt. Absolut ohne Relation dazu war die zeitgleiche Verwarnung für den VfB-Keeper der sich nicht einmal böse, aber lautstark beschwert hatte.

In der Schlussviertelstunde kamen die Gäste logischerweise vermehrt zu Abschlüssen, vergaben zweimal aber kläglich. Dafür machten sie später ihre Tore, wo man aus VfB-Sicht nicht oder kaum damit rechnen konnte.

Zunächst aber meldete sich Hohenleipisch mit dem 3:3 durch David Walter auf Freistoß von Schüler ganz eindrucksvoll zurück (79.). Lohn für den hohen Aufwand und die Klasse Moral schien der nahe Punktgewinn sein. Fünf Minuten fehlten dafür, dann erlegte sich die Heim-Elf quasi selbst – nach dem oben erwähnten Muster und bleibt somit weiter auf Platz 13. (ft)


Tore: 1:0 Schüler (8.), 1:1, 1:2 Passow (14., FE , 37.), 2:2 Nemitz (41.), 2:3 Passow (45.+2), 3:3 Walter (79.), 3:4 Dreihardt (85.), 3:5 Passow (90.)
Schiedsrichter: Jonas Kühn (Calau)
Zuschauer: 238
VfB: Liebe (GK), Gärtner, Heiner, Pospischil, Schüler, Otto (RK, 14. Minute), Böhme (86. Teinze), Streubel (65. Vogt), Nemitz (GK, 65. Roigk), Walter (GK), Werner.
FSV: Reetz, Ullmann, Kerstein (46. Helf), English, Demgensky, Granitza (GK, 61. Pantke), Passow (GK), Wallmann (74. Schwarzlose), Neumann (GK, 90+1. Voigt), Khalil (74. Dreihardt), Kerstein.